Vorstellung der Initiative im Roncallihaus
Uta Waldau und Marco Lorenz, die Initiatoren von Tutzing Klimaneutral 2035, danken für die Möglichkeit ihren Aktivitätsbericht und ihre weiteren Planungen vorstellen zu können. Sie berichten, wie es zu der Initiative kam, die vor einem Jahr angestoßen wurde und bereits große Kreise gezogen hat.
Ausgangspunkt war die Umweltenzyklika von Papst Franziskus im Jahr 2015, die sehr dicht und komprimiert das Thema Zerstörung der Schöpfung aufgreift, die auch ein Zeichen für die Welt und die Klimakonferenz 2015 wurde. Auch die Vorträge des Klimaforschers Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber haben ihnen sehr zu Denken gegeben. Dieser zeigt in einem Filmbeitrag wissenschaftlich auf, dass bei 100%iger Umsetzung der heutigen vereinbarten klimapolitischen Maßnahmen weltweit, wovon man leider nicht ausgehen könne, die Erderwärmung im Jahr 2100 um 2,7°C zugenommen haben wird. Das hat zur Folge, dass mehr als 30% der Erdbevölkerung ihren Lebensbereich verlassen müssen, weil er unbewohnbar wird. Bei einem Umzug von 2,5 Mrd. Menschen kann sich niemand vorstellen, dass das ohne Blutvergießen gehen wird. Wissenschaftliche Lösungsansätze werden von ihm vorgestellt.
Und so haben sich die Beiden vor einem Jahr vorgenommen, viele Leute ins Boot zu holen und gegen die Trägheit der Menschen anzukämpfen etwas zu ändern. Sie haben sich gut vorbereitet, Ihre Ziele und Pläne öffentlich gemacht, viele Aktionen ins Laufen gebracht wie Vorträge zu PV-Anlagen auf Dächern, Wärmepumpen im Altbau, Balkonkraftwerke, Mieterstrom, Gärtnern ohne Torf, im letzten Sommer Klimasalons mit kurzen Impulsen und Austausch initiiert.
An diesem Abend stellten sie ihr neuestes Projekt vor: Sie haben sich vorgenommen 2/3 des Stromverbrauchs von Tutzing vor Ort zu erzeugen und genossenschaftlich einen Solarpark mit 20 ha zu bauen. Ein Grundstück ist gefunden, Absichtserklärungen wurden abgeschlossen und der Gemeinderat hat sich einstimmig mit einem Grundsatzbeschluss dafür ausgesprochen, die Energiewende zu unterstützen.
Marco Lorenz freut sich, dass das Projekt auf einem guten Weg ist und für ihn wäre es das Schönste, wenn es von Tutzingern finanziert werden könnte und verspricht, dass die direkte Vermarktung günstigen Strom ermöglicht.
Der Vortrag endet mit Überlegungen für Handlungsfelder der Pfarrgemeinde St. Joseph z.B. für ein Solarfeld auf dem Kirchendach und der Bitte an die Kirchenverwaltung, die Vorschläge aufzunehmen. Auch in der Diözese Augsburg tut sich etwas zum Thema Klimaschutz. So hat Bischof Bertram Meier eine Vereinbarung mit dem Kompensationsfonds KlimaKollekte getroffen und einen Klimaschutzmanager eingestellt.
Pfarrer Seidel bedankt sich nach einer längeren Diskussions- und Fragerunde bei Uta Waldau und Marco Lorenz und wünscht der Initiative alles Gute für das neueste Vorhaben.