Bei dem Namen „Roncallihaus“ werden viele Menschen an den Zirkus Roncalli denken. Auch das würde zu einer lebendigen Gemeinde passen, in der viele Menschen ihre Fähigkeiten und Talente einbringen, um anderen davon mitzuteilen, sie zu begeistern und ihnen Freude zu vermitteln. Der Hintergrund der Namenswahl ist ein anderer:
Unter dem Namen Papst Johannes Paul XXIII. ist er in die Geschichte eingegangen und in den Herzen der Menschen lebendig geblieben. Geboren wurde er 1881 in einem Dorf bei Sotto il Monte, Bergamo. Bald nach seiner Priesterweihe 1904 wurde er Sekretär des Bischofs von Bergamo. Er leitete ab 1924 die Weltorganisation zur Verbreitung des Glaubens, die „Propaganda Fide“. 1925 wurde er als Bischof und Apostolischer Administrator erst nach Bulgarien, dann in die Türkei und nach Griechenland gesandt, wo er die Kirchen des Ostens kennen und lieben lernte. 1945 wurde er überraschend als Nuntius nach Frankreich gesandt und verbesserte durch seine Güte die denkbar schlechten Beziehungen zwischen Frankreich und dem Vatikan. 1953 übernahm er die Leitung des Bistums Venedig. Er betonte, dass er „einfach der Bruder sein möchte, liebenwürdig und verständnisvoll“. Er unterstützte die Beteiligung aller Gläubigen an der Liturgie und förderte die Rückkehr zur Heiligen Schrift. Im Oktober 1958 wurde er zum Papst gewählt. Jahrhunderte lang war die Kirche wie ein starrer Felsblock erschienen, unbeweglich und abgekapselt von den Sorgen und Nöten der Menschen. Jetzt konnte und sollte sie sich bewegen und frische Luft in die alten Gemäuer lassen.
Mit seinem „Aggiornamento“, mit der Öffnung der Kirche für die Fragen der Zeit, mit der Wertschätzung der anderen Kirchen und Religionen, mit mutigen Stellungnahmen zu sozialen Fragen und zur Ostpolitik hat Johannes XXIII. geholfen, das Gesicht der Kirche wieder einladend und menschlicher zu machen. Unter seiner behutsamen Führung gelingt der Sprung nach vorne. Seine große Liebe zu allen Menschen, seine Frömmigkeit und sein mitreißendes Charisma beeindruckte die Menschen auf der ganzen Welt. Selten ist so ein Papst so geliebt worden wie Johannes XXIII. Bald wird er „Papa Roncalli“, „Giovanni il buono“ genannt.
Seine Veröffentlichungen können Sie mit den nachstehenden Links ansehen und herunterladen:
1. Enzyklika MATER ET MAGISTRA von 1961
2. Enzyklika PACEM IN TERRIS von 1963
Der Name „Roncallihaus“ ist für unsere Pfarrgemeinde ein Programm, das uns auf dem Weg als glaubende Gemeinschaft Freude und Ermutigung schenken kann.
Schwester Barbara Trojahn