Ein ganz besonderer Kirchweihsonntag, dieser 20. Oktober 2019, denn vor genau 90 Jahren wurde die Kirche St. Joseph auf ihren Namen geweiht. Es war eine schwierige Zeit damals direkt nach dem Ersten Weltkrieg, deshalb verneigen wir uns vor denen, die damals beschlossen haben, dass Tutzing ein größeres neues Gotteshaus benötigt. In finanziell schwerer Zeit haben die Tutzinger Bürger sehr vorausschauend diese große Kirche geplant und fertig gestellt. Diesen Menschen sprechen wir unseren großen Dank und Respekt aus.
Und deshalb feierten wir dieses Jubiläum am Kirchweihsonntag ganz besonders und zwar mit einem großen Festgottesdienst, der vom Kirchenchor unter der Leitung von Helene von Rechenberg musikalisch gestaltet wurde.
Pfarrer Peter Brummer sprach in seiner Festpredigt von den vielen Menschen, die der Kirche ein Gesicht geben und dass nur in einem Miteinander die große Gemeinschaft Gottes eine Zukunft hat. Diese Gemeinschaft Gottes gibt es bereits seit über 2000 Jahren und das darf uns Christen ein Selbstbewusstsein geben. Er stellte aber auch die Frage angesichts der sinkenden Zahlen, wie es uns in Zukunft gelingt, die Kirchen mit Leben zu füllen und und rief uns auf, unsere Glaubensfreude weiterzugeben. Er wünscht uns allen Freude an Gott und an der Gemeinschaft und die Erfahrung, dass Jesus selbst uns sucht und bei uns Gast sein will. Die Freude an Gott und die Vielfalt der Gemeinschaft gibt uns Kraft.
An diesem Tag waren auch die Gäste aus Tutzings Partnerstadt Bagnéres de Bigorre anwesend und feierten kräftig mit. Das französische Akkordeonorchester „Bagnerais“ spielte ebenfalls im Gottesdienst und das Tutzinger Akkordeonorchester „Diskanto“ unter der Leitung von Brigitte Vockinger begrüßte die Gäste im sonnigen Brunnenhof. Bei Häppchen und Sekt gab es einen regen deutsch/französischen Austausch. Zwischen den Ansprachen der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Waltraud Brod und dem ehemaligen Kirchenpfleger Alfons Mühleck, die die zahlreichen Jubiläumsgäste begrüßten und ergänzend zu den Schautafeln ein wenig über die Entstehung der Pfarrkirche erzählten, spielten die St. Joseph-Bläser unter der Leitung von Rainhard Mader zünftig aus. Auch Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald und die Vorsitzende des französischen Freundeskreises Jacqueline Legée kamen zu Wort. Zu diesem Anlass gab es neben den bisherigen Postkarten neue Werbeartikel mit Kirchenlogo so zum Beispiel Kugelschreiber, Baumwolltaschen und Badetücher, die man käuflich erwerben konnte.
Die evangelische Gemeinde kam zum gratulieren mit einem „alten Ehepaar“, dargestellt von Pfarrerin Beate Frankenberger und Hubert Lautenbacher, die sich mit viel Witz hintergründig über die Ökumene und die Bedeutung eines 90. Geburtstags unterhielten. Als Geburtstagsgeschenk gab es dann einen großen Regenbogenkuchen, der die beiden Kirchen ökumenisch verbindet und den sich die Gäste anschließend schmecken ließen.
Zum Abschluss gab es ein Konzert beider Akkordeon-Orchester im Roncallihaus vor vollem Haus.