Diese provokante Frage stellte sich Pater Dr. Andreas R. Batlogg SJ aus München am Dienstag, den 29. September im Tutzinger Roncallihaus. Batlogg ist 1962 in Lustenau/Vorarlberg geboren und 1985 in die österreichische Provinz der Jesuiten eingetreten. 1993 wurde er zum Priester geweiht. Er hat Philosophie und Theologie in Inssbruck, Israel und Wien studiert und eine Promotion über Karl Rahners Christologie abgeschlossen. Er war bis Dezember 2017 Herausgeber und Chefredakteur der Kulturzeitschrift „Stimmen der Zeit“ und Mitherausgeber der „Sämtlichen Werke“ Karl Rahners. Batlogg thematisierte unter anderem, wie Franziskus zur Zulassung von Frauen zu geistlichen Ämtern steht, und ob seine Visionen von Kirche bloße Rhetorik sind. Diese Fragen sind für den Pater rhetorisch, er widerspricht ihnen und apelliert: „Von Papst Franziskus lässt sich lernen!“. Der Papst ist ein Querdenker, er versteckt sich nicht, ist vorsichtig und zurückhaltend und unterscheidet. Sein erstes Anliegen ist die missionarische Kirche. Batlogg legte auch dar, wie schwer es der Papst hat, sich gegen die Kurie durchzusetzen. Hierfür braucht er Geduld, Hingabe und Feingefühl. Es ist unter Papst Franziskus eine Zeit der Aussaat, er setzt Prozesse in Gang. Der nächste Papst wird vorangehen und die Bemühungen von Franziskus nicht ignorieren, so Batloggs Hoffnung. In den paar Jahren seiner Amtszeit kann eine träge Kirche nicht reformiert werden. Die Schriften des Papstes sind inhaltlich ein großer Reichtum. Viele Fachleute haben daran mitgewirkt. Trotzdem gibt es gegen diese viel Widerstand. Der Referent kommt zu dem Schluss, dass Papst Franziskus ein Reformer ist. Pfarrer Brummer freute sich über diesen sehr positiven und inhaltsreichen Vortrag und bedankte sich beim Referent für sein Kommen.