Heike Dewitz, die Vorsitzende des Weltladen e.V. Tutzing, begrüßte Pfarrer Peter Brummer im Roncallihaus zu einem Vortrag über seine Arbeit in Kenia. Dieser freute sich, dass er mal wieder in Tutzing sein konnte und dem Weltladen und seinen Freunden von seiner Zeit in Afrika erzählen konnte. Brummer ist der Weltladen eine Herzensangelegenheit und er erinnerte sich an die Gründung und die Geschichte des Ladens. Der faire Handel ist unsere Weltverantwortung also katholisch. Er beglückwünschte das Team für die kürzlich verliehene Urkunde zur „fairen Gemeinde“. Dewitz ihrerseits nahm das Lob gerne entgegen und wies auf die vielen kenianischen Produkte des Tutzinger Ladens hin.
Peter Brummer, der 22 Jahre Pfarrer von St. Joseph war, verbrachte nach seiner Zeit in unserer Pfarrgemeinde acht Monate im Norden Kenias bei den Gabra-Nomaden. Er unterstützte als Kaplan Pfarrer Hubert Mößmer und Pfarrer Anton Mahl in der Diözese Marsabit in Dukana, die bereits seit 26 Jahren dort als Pfarrer und Seelsorger tätig sind.
Peter Brummer erzählte von den Anfängen der Mission in Afrika. Das Wort „trotzdem“ ist in Kenia sehr zugegen und auch jetzt immer noch. Trotz der Hitze, der Trockenheit, der Widrigkeiten und Korruption sind die Menschen dort glücklich. Viele Bilder hat er gemacht vom Leben dort in der Wüste, wo zwei Jahre kein Regen gefallen ist und, als es endlich regnete, die Wüste aufblühte und alles grün wurde, denn Wasser ist Leben, alles wächst und kommt zum Leben. Die Nomaden sind weit verstreut und so ist „unterwegs sein“ das Hauptthema. Im schaukelnden Landrover über schlechte Straßen viele Stunden von einer Gemeinschaft zur nächsten unterwegs, bringen sie die Botschaft Gottes und noch viel mehr.
Es wurden Schulen, Kindergärten, Krankenstationen und Kirchen gebaut. Bildung ist wichtig. MISEREOR hat Wasserauffangbecken und Brunnen gebaut, das alles ist christliche Nächstenliebe, so bringen die Pfarrer diesen Menschen die Liebe Jesu nahe. Als christliche Missionsarbeit verstehen wir Essen verteilen und biblische Geschichten erzählen, so Brummer. Die Gottesdienste sind sehr fröhlich mit viel Tanz und Gesang. Die Kirche in Kenia wächst, es gibt 300 Taufen jedes Jahr, alle wollen zu Jesus gehören. Das macht Mut und gibt den Missionaren die Kraft, weiterzumachen. Das Frauenbild hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die Stellung der Frau hat sich gefestigt, sie sind sehr wichtig und haben Einfluss. Sie sind sehr gastfreundlich, laden zum Essen ein, obwohl sie selbst wenig haben und heißen die Gäste so willkommen. Auch dort gibt es einen Frauenbund und sie haben viel Freude miteinander.
Ein sehr interessanter, lebendiger Bericht, der uns das Leben der Menschen dort und das Wirken der Missionare im 21. Jahrhundert nahe gebracht hat.