Stefan Schwarzer von der Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg sprach am 11. März 2025 auf Einladung des Frauenbund Tutzing vor rund 60 Gästen über die Bedeutung von Wetterbeobachtungen und -vorhersagen in Deutschland und im Besonderen hier zwischen den Bergen und dem Starnberger See. Besonders hervorzuheben ist, dass Deutschland keine zentrale Wetterstation besitzt, sondern viele private Stationen und lokale Wetterbeobachtungen eine wichtige Rolle spielen. Ein Beispiel ist die Wetterstation in Peißenberg, die nicht nur Wetterdaten liefert, sondern auch ein Frühwarnsystem für die Region entwickelt und programmiert hat.
Der Referent betonte, dass es ihm wichtig ist, das Thema Wetter wieder populärer zu machen. In seinem Vortrag erklärte er, dass die Menschen oft unvorsichtig werden, da die Digitalisierung und ständige Warnsysteme das Vertrauen in den eigenen gesunden Menschenverstand verringern. Er hob hervor, dass es wichtig ist, sich mit Wetterphänomenen auszukennen, besonders als Segler, Bergsteiger oder für Berufe wie die Landwirtschaft, bei denen das Wissen über das Wetter entscheidend ist.
Der Vortrag ging auch auf historische Ereignisse ein, wie das Jahr ohne Sommer 1816, das durch den Vulkanausbruch auf Samoa verursacht wurde. Der Referent erläuterte, dass noch viel Grundlagenforschung im Bereich der Meteorologie notwendig ist, um das Wetter besser zu verstehen und vorherzusagen. Er erklärte, wie unterschiedliche geografische Gegebenheiten, wie die Orographie und die Temperaturunterschiede zwischen Wasser und Land, das Wettergeschehen beeinflussen.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Gewittern und ihren gefährlichen Auswirkungen. Stefan Schwarzer erklärte, dass die Entstehung von Gewittern oft von bestimmten Zutaten abhängt, wie Wärme, Feuchtigkeit und instabiler Luftschichtung. Auch das Phänomen „Lake Effect Snow“ wurde thematisiert, wobei nur größere Seen wie der Bodensee in der Lage sind, Gewitter zu verstärken. Und die „Lechtalerin“, eine Superzelle, die sich mehrfach im Jahr bildet und deren Zugbahn auch über den Starnberger See führt.

