Die katholische Kirche feiert das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel am Ende des Sommers und trägt zu Ehren Marias, „der Blume auf dem Felde und der Lilie der Täler“, mit der Kräuterweihe die Gaben der Natur in ihren Gottesdienst hinein.
Der alte Brauch hat sich aus Legenden um Maria entwickelt. Einer Legende nach ließen die Apostel das Grab der Gottesmutter noch einmal öffnen, aber sie fanden darin nicht mehr den Leichnam, sondern Blumen. Eine andere Legende erzählt, dass dem Grab in dem Augenblick, in dem Maria in den Himmel aufgenommen wurde, ein wunderbarer Duft wie von Kräutern und Blumen entstiegen sein soll.
Mariä Himmelfahrt ist das älteste und bekannteste der vielen Marienfeste, die die katholische Kirche über das Jahr verteilt feiert. Eingeführt wurde der Tag im Jahr 431 von der Ostkirche. Die katholische Kirche hat ihn im 7. Jahrhundert übernommen. Traditionell werden Kräuter gesammelt und daraus Büschel gebunden, die am Hochfest geweiht werden.
Je nach Region werden in die Kräuterbüschel sieben oder mehr Kräuter gebunden. Meist handelt es sich um eine symbolträchtige Zahl, etwa sieben – für die Schöpfungstage. Oder die Anzahl der Kräuter besteht aus einer durch drei teilbaren Zahl als Symbol für die Dreifaltigkeit. Zu den sieben Hauptkräutern zählen Wermut, Kamille, Johanneskraut, Salbei, Königskerze, Spitzwegerich und Arnika.
Von einigen fleißigen und kreativen Händen wurden viele schöne Kräuterbüschl gebunden, die die vor und nach den Gottesdiensten gegen eine Spende für ein Hilfsprojekt in Indien abgegeben wurden. Die Kräuterbüschl werden im Haus aufgestellt oder zum Trocknen aufgehängt.