Sandelan W. Wirth führte am 18. Februar 2025 den Frauenbund Tutzing durch seine Ausstellung im Rathaus Tutzing. Und sie heißt nicht umsonst: „Weil wir im Paradies leben…“
Schon als Kind begann Sandelan, sich mit der Malerei auseinanderzusetzen. Doch in seinen heutigen Werken geht es längst nicht mehr nur um Farben und Formen, sondern um Botschaften, die uns zum Nachdenken anregen sollen. Besonders viele seiner Werke beschäftigen sich mit der Umwelt – Themen, die jedoch nur selten die Wände von Galerien schmücken. „Viele wollen solche Bilder nicht aufhängen“, sagt der Künstler. „Sie sind unbequem, sie stellen schwierige Fragen.“
Eines dieser Fragen lautet: „Wann reagieren wir?“, und der Künstler scheint die Dringlichkeit zu spüren. Als früherer Umweltschützer bei der Stadt München sieht er die Erde als ein einzigartiges Wunder, das uns all die schönen Dinge bietet – die Düfte der Blumen, die Farben des Himmels, das Wasser des Meeres. Doch seine Bilder zeigen auch eine düstere Realität: „Wir entfernen uns immer weiter von der Natur“, sagt er. „Wachstum ist der Moloch, der uns irgendwann zerstören wird.“
Mit Öl- und Acrylfarben fängt er die Komplexität dieser Themen ein. Ein besonders auffälliges Bild hat er über viele Jahre hinweg entstehen lassen – ein abstraktes Werk, das die Gesichter der Zeit und die Marionetten unserer Gesellschaft darstellt. „Keiner ist wirklich frei“, so der Künstler. „Der Schöpfer – oder die Mächtigen – bestimmen, in welchem Zusammenhang wir leben. Das Bild ist ein Spiegel der Welt, die sich immer weiter von der Natur entfernt.“

Früher als Ruderer auf dem Rhein unterwegs, hatte er viel Zeit zum Nachdenken, als er im Boot über den Fluss glitt. „Es war nur das Boot, ich und die Fische unter mir. Was braucht man mehr?“, erinnert er sich. Dieses Gefühl der Verbindung zur Natur zieht sich durch seine Werke. Doch die moderne Welt, in der alles von Wachstum getrieben wird, sieht er zunehmend als zerstörerisch. In einem seiner Bilder zeigt er die zerstörerische Macht der Industrie – wie Monsanto-Flugzeuge Gift versprühen. Die Erde blutet, und der Künstler will mit seinen Arbeiten auf diese traurige Wahrheit aufmerksam machen.

Indigene Völker, die unter den Mächtigen leiden, finden ebenso ihren Platz in seinen Gemälden. Für den Künstler sind sie ein Symbol für das, was die Menschheit auf lange Sicht verlieren wird: „Die Inseln werden alle in absehbarer Zeit untergehen“, warnt er.
Mit kräftigen Farben und ausdrucksstarken Szenen fordert der Künstler die Betrachter auf, über den Zustand der Erde nachzudenken. „Die Menschheit ist so verblendet“, sagt er verärgert, „und das ärgert mich.“ Doch trotz der düsteren Themen gibt es in seinen Werken immer noch Platz für Hoffnung und die Erinnerung an eine bessere, unberührte Welt.
Die Titel seiner Werke sind bewusst gewählt, um dem Betrachter sofort eine Geschichte zu vermitteln – so, dass jeder beim Betrachten seine eigene Interpretation findet. Aber eines ist klar: Der Künstler möchte uns wachrütteln. Die Zeit zum Handeln ist jetzt.