Sandtner-Orgel

Die Orgel der Pfarrkirche St. Joseph wurde in den Jahren 1983/84 von der Orgelbaufirma Sandtner neu gebaut, nachdem das Vorgängermodell aus dem Jahre 1930 zu viele Schäden aufwies und einen Neubau notwendig werden ließ.

Die jetzige Orgel  verfügt nun über 44 Register und 3012 Pfeifen, wobei  445 aus der alten Orgel stammen. Die größte Pfeife misst 5 Meter, die kleinste 5 Millimeter.

Die Orgel weist drei Manuale auf:

Auf dem 3. Manual erklingt das Schwellwerk, das sich ganz oben in den beiden Türmen der Orgel befindet.  Mit einem Schwelltritt am Spieltisch können Jalousien geöffnet und geschlossen werden, was eine dynamische Wirkung erzielt. Klanglich orientieren sich die Register des Schwellwerks an den symphonischen Orgeln der französischen Romantik.

Das 2. Manual  wird auch Hauptwerk genannt, da sich dort die Register befinden, die das für die Orgel so wichtige und typische „organo pleno“ bilden, jener strahlende und prächtige Klang also, der uns vor allem in der Orgelmusik des 17. und 18. Jahrhundert begegnet. Auch die Choräle im Gottesdienst lassen sich mit den klaren und gut zeichnenden „Prinzipalen“  des Hauptwerkes gut begleiten.

Das 1. Manual bedient das Rückpositiv, das, wie der Name schon vermuten lässt, sich hinter dem Rücken des Organisten befindet und  am Rand der Empore in das Kirchenschiff hineinragt. Auf dem Rückpositiv, welches wie das Hauptwerk eher barocke Klangfarben aufweist, lassen sich so besonders gut Solo-Stimmen darstellen, bei der Begleitung von Chorälen im Gottesdienst, aber auch bei sogenannten „Cantus-firmus“-Bearbeitungen.

Durch die Vielfalt der verschiedenen Register und Klangfarben der 3 Manuale lassen sich nicht nur Orgelwerke unterschiedlichster Epochen darstellen, es kann auch „kammermusikalisch“ musiziert werden, wenn zum Beispiel die Flöte des Schwellwerks mit der Flöte des Rückpositivs einen Dialog führt.

Das Pedal übernimmt die tiefen Klänge, dessen Register sich in den beiden Türmen der Orgel befinden (je tiefer der Ton, desto größer die Pfeife!). Besonders charakteristisch sind die sogenannten „Zungen“-Register, wie die Posaune 16‘ und die Trompete 8‘, die den kräftigeren Orgelstücken ein festliches Fundament verleihen.

Der Orgelaufbau ist 8,4 m hoch, 7,6 m breit und wiegt 12,5 Tonnen. Damit nimmt die Orgel einen gewichtigen Teil des Kirchenraumes ein und bildet das optische Pendant zum Hochaltar. Mit ihrer barocken Gestaltung fügt sie sich aber auch bestens in die Architektur der Kirche ein.

Seit 2010 findet jährlich der „Tutzinger Orgelherbst“ statt. In drei Konzerten führen namhafte Organisten verschiedenste Werke der Orgelliteratur auf, wobei nicht nur die Organisten ihr Können, sondern auch die Orgel ihr gesamtes Klangspektrum zur Geltung bringen kann.

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