Insgesamt 27 Ministrantinnen und Ministranten nahmen zusammen mit Pastoralreferent Stefan Petry vom 28. Juli bis zum 03. August an der 13. Internationalen Ministrantenwallfahrt in die Ewige Stadt teil. Ausgestattet mit Strohhut, Pilgerheft und dem Mottoarmband machten sich die Minis nach der anstrengenden Nachtfahrt auf den Weg zur Lateranbasilika, wo der Eröffnungsgottesdienst mit Diözesanjugendpfarrer Tobias Wolf stattfand. Voller Innbrunst wurde das Mottolied „Mit Dir“ gesungen, geklatscht und die verschiedenen Ministrantenfahnen und –banner geschwenkt. Am Dienstag stand der Besuch des gigantischen Kolosseums auf dem Programm. Kaum vorstellbar, dass dieser antike Gebäude-Koloss damals bis zu 80.000 Menschen Platz bot und sogar Seeschlachten darin nachgestellt werden konnten. Viel Zeit zum Verweilen blieb den Tutzingern allerdings nicht, weil sich die ersten Sängerinnen schon auf den Weg zum Petersplatz machten. Denn aus den verschiedenen Bistumschören waren Sängerinnen und Sänger ausgelost worden, die bei der Papstaudienz ganz vorne dabei sein durften und im „Chor der Nationen“ (mit eigenem T-Shirt) mitsingen durften. Nachdem die Sicherheitskontrollen überstanden waren öffnete sich der Blick auf den weiten Petersplatz, der sich nach und nach mit ca. 50.000 Ministranten füllte. Sich mit Hüten, Schirmen und Rettungsdecken vor der sengenden Sonne schützend, warteten die Tutzinger Minis auf Papst Franziskus, der mit dem „Papamobil“ durch die Menge fuhr und mit frenetischem Applaus und Jubel von den Minis begrüßt wurde wie ein Popstar. Beim gemeinsamen Abendgebet, das Papst Franziskus zum Teil auf Deutsch sprach, sagte er ausgehend vom Leitwort „Mit Dir“ (Jes 41,10) zu den Versammelten: „Auch du kannst – dank Jesus, immer und nur dank ihm – zu deinem Nächsten sagen: Ich bin mit dir. Nicht mit Worten, sondern mit Taten, mit Zeichen, mit dem Herzen, mit konkreter Nähe. Mit jemanden weinen, der weint, sich mit jemandem freuen, die sich freut, ohne Urteile und Vorurteile, ohne Verschlossenheit, ohne Ausgrenzung.“ Im Rückblick auf diese Gänsehautmomente wird Anna (15 Jahre) sagen: „Besonders schön fand ich es, bei der Papstaudienz zu sehen, wie viele Jugendliche Ministranten sind. Zu dieser großen Gemeinschaft zu gehören ist für mich etwas sehr Besonderes, dieses Gefühl werde ich auch auf jeden Fall mit nach Hause nehmen.“
Am dritten Tag in Rom machten sich die Minis auf den Weg zu den Domitillakatakomben, dorthin, wo die ersten Christen vor 1900 Jahren ihre Toten bestatteten. Wo Besuchern heute beim ersten Betreten ein Schauer über den Rücken läuft. Wo man ganz nah dran ist an den ersten Märtyrern, die ihr Leben für den Glauben an den wenige Jahre zuvor gekreuzigten Jesus von Nazareth gaben. Nach der Kühle der Katakomben ging es dann zurück zur Hitze des Petersplatzes. Eingereiht in die lange Schlange der Wartendenden wurde die schnell herbeigeholte Pizza verzehrt, bevor sich die Tore einer der größten Kirchen der Welt für die Ministranten öffnete – der Petersdom. Faziniert von der gigantischen Länge (186 m) und der staunenswerten Höhe und Lichte der von Michelangelo erbauten Kuppel durchschritten die jungen Altardiener ehrfürchtig den gut besuchten Petersdom. Manche waren so ergriffen, dass sie sogar Tränen in den Augen hatten. Natürlich schauten die Tutzinger Minis, die sich Woche für Woche im „Roncallihaus“ treffen auch bei Papst Johannes XXIII. (bürgerlich Angelo Giuseppe Roncalli) vorbei, dessen konservierter Leichnam in einem gläsernen Sarg an einem Seitenaltar zur Verehrung ausgestellt ist. Im Rückblick wird Tatiana (14 Jahre) sagen: „Mein schönstes Erlebnis war die Besichtigung vom Petersdom und der Abschlussgottesdienst heute weil das mir gezeigt hat wie groß Gott wirklich ist.“
Am Donnerstag stand der Ausflug an den Strand nach Ostia auf dem Programm. Nachdem ein passendes Strandbad gefunden und die Sonnenschirme und –liegen bezogen waren, gab es kein Halten mehr … die Mädchen und Jungen stürzten sich in die Wellen und kamen erst heraus, als auch wirklich jeder einen Sonnenbrand hatte Am Abend machten sich alle auf den Weg zum Trevibrunnen, schlängelten sich an den Taschendieben vorbei, um die obligatorische Münze über die Schulter zu werfen und Fotos für Insta und Co. zu machen. Dann gleich weiter zur spannischen Treppe und das abendliche Flair genießen. Am letzten Tag wurden früh die Koffer im Bus verstaut, bevor sich die Gruppe entlang verschiedener Einkaufsstraßen vom Piazza del Poppolo dem Pantheon näherte, ein in der Antike allen Göttern geweihtes und sehr beeindruckendes Heiligtum. Am frühen Abend dann der letzte Programmpunkt: der Abschlussgottesdienst mit Bischof Bertram Meier in der Lateranbasilika. Die Tutzinger Minis dieses Mal ganz vorne bei Band und Chor. Bischof Bertram bedankte sich in seiner Predigt bei den Ministranten für Ihren Dienst den sie Woche für Woche am Altar verrichten und bestärkte sie in ihrem Glauben und in der Gemeinschaft. Zusammenfassend für die Ministranten-Romwallfahrt der Tutzinger Minis mögen die Worte von Tabea (13 Jahre) stehen: „Vielen Dank, lieber Gott, dass ich an dieser schönen Reise teilnehmen durfte!“